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Scientific Kalender April 2022

Reizdarmsyndrom und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: sensitive Testung zum Nachweis von Darmentzündungen

Was ist das Besondere an der Calprotectin-Messung mit CALiaGold zur Differenzialdiagnostik bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und Reizdarmsyndrom (RDS) sowie zur Verlaufskontrolle bei CED-Patienten?

Hochsensitiver Test zum Nachweis einer Darmentzündung und damit Hilfestellung bei der Differenzialdiagnostik von CED und RDS

Geeignet zur Verlaufskontrolle und Therapieoptimierung bei CED-Patienten

Ermöglicht frühzeitige Vorhersage von CED-Rezidiven

Verbesserte Stabilität des Calprotectins im CALiaGold-Puffer ermöglicht Probenentnahme zu Hause

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Wissenschaftliche Hintergrundinformationen

Das Reizdarmsyndrom (RDS) gehört zu den häufigsten Störungen der Hirn-Darm-Interaktion und Schätzungen zufolge ist weltweit rund jeder Zehnte davon betroffen (in Europa ca. 75 Millionen) [1]. RDS äußert sich in chronischen, wiederkehrenden Darmbeschwerden und Bauchschmerzen. Darmbeschwerden können Verstopfung, Durchfall, Schmerzen oder eine Kombination davon sein. RDS-Betroffene empfinden jeden Tag gewisse Darmbeschwerden, doch Häufigkeit und Schwere der RDS-Symptome sind nicht vorhersagbar und können schwanken. Unbehandelt kann die RDS-Symptomatik die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken. Sie leiden körperlich und emotional unter dem RDS. Die Ursachen des RDS sind nicht bekannt, man nimmt jedoch an, dass die RDS-Symptome durch eine Störung der Interaktion zwischen Hirn, Nervensystem und Darm ausgelöst werden. Das RDS ist nicht heilbar, doch wenn die Betroffenen medizinische Hilfe aufsuchen und die Erkrankung behandelt wird, beeinträchtigt das RDS die Lebensqualität nur minimal oder gar nicht.

Zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, kurz CED, gehören Morbus Crohn (MC) und Colitis ulcerosa (Cu). Hierbei handelt es sich um zwei schwerwiegende, chronische Erkrankungen des Verdauungstrakts, an denen weltweit mehr als 5 Millionen Menschen leiden (in Europa 2,5–3 Millionen [3]) [2]. Die neuesten veröffentlichten Inzidenzdaten weisen steigende CED-Zahlen aus (6,8 Millionen Menschen weltweit [4]). Die Erkrankungswahrscheinlichkeit ist bei Männern und Frauen gleich. Auftreten kann die Krankheit in jedem Alter, allerdings treten CED am häufigsten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 35 auf. Bei CED handelt es sich um chronische Entzündungskrankheiten des Darms, bei denen sich Phasen entzündlicher Aktivität (Schübe) mit Ruhephasen (Remission) abwechseln, wie es bei vielen chronischen Erkrankungen der Fall ist. Die Mehrheit der CED-Patienten in Europa leidet an einer rezidivierenden Form der Erkrankung, während bei 20–25 % chronische, dauerhafte Symptome bestehen. Bei bis zu 30–40 % der MC-Patienten in Europa liegt zum Zeitpunkt der Diagnose ein komplizierter Krankheitsphänotyp vor, und bei einem ähnlich hohen Anteil der Patienten kann es im Lauf von 10–15 Jahren nach der Diagnose zu Komplikationen kommen [3]. Es gibt weder eine Heilungsmöglichkeit noch eine bekannte Ursache, und das Bewusstsein der Allgemeinheit für die Schmerzen und das dauerhafte Leiden, mit denen CED-Patienten jeden Tag ihres Lebens zurechtkommen müssen, ist gering. In den meisten Fällen lässt sich die Krankheit mit Medikamenten beherrschen. Auch wenn CED nicht heilbar sind, lassen sich ihre Symptome und die Auswirkungen auf den Alltag der Patienten durch eine angemessene Behandlung minimieren.

Calprotectin ist ein Protein, das hauptsächlich im Zytoplasma von neutrophilen Granulozyten vorkommt. Im Fall einer gastrointestinalen (GI-) Entzündung wandern die Neutrophilen durch die Darmwand, und infolge von Degranulation wird Calprotectin freigesetzt. Es reichert sich im Stuhl an und wird ausgeschieden. Die Calprotectin-Konzentration korreliert direkt mit der Anzahl der Neutrophilen im Darmlumen, weshalb es ein idealer Biomarker für GI-Entzündungen ist. Die Bestimmung des fäkalen Calprotectins (fCal) ist eine nicht-invasive Möglichkeit, ein lokalisiertes Entzündungsgeschehen zu beurteilen. Da es GI-Entzündungen mit hoher Sensitivität nachweisen kann, erleichtert fCal als Biomarker die Differenzialdiagnostik von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und Reizdarmsyndrom (RDS). Es ist aussagekräftiger als allgemeine Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP) und Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), da es eine höhere Sensitivität und eine höhere Spezifität besitzt. Die CED-Behandlung zielt darauf ab, eine Remission zu erreichen und aufrechtzuerhalten, sodass die Schleimhaut abheilt. Die fCal-Konzentration scheint mit dem Schweregrad der CED zu korrelieren, kann CED-Rezidive vorhersagen und zur Verlaufskontrolle und Therapieoptimierung bei CED-Patienten genutzt werden. Calprotectin-Werte von < 50 μg/g geben keinen Anhalt für eine Entzündung im Gastrointestinaltrakt. Patienten mit niedrigen Calprotectin-Werten benötigen höchstwahrscheinlich keine invasive Diagnostik zur Abklärung der Entzündungsursache. Calprotectin-Werte zwischen 50 und 200 μg/g können auf eine leichte organische Erkrankung hinweisen, etwa auf eine Entzündung aufgrund einer leichten Divertikulitis und CED in der Remissionsphase. Calprotectin-Werte > 200 μg/g sind ein Anhalt für eine aktive organische Erkrankung mit Entzündung im Gastrointestinaltrakt, daher werden geeignete zusätzliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen durch Fachärzte empfohlen. Darüber hinaus kann fCal auch beim Management von Koloskopiekapazitäten nützlich sein. Calprotectin-Tests stellen ein nicht-invasives und genaues Verfahren dar und eignen sich als Hilfsmittel zur Prognose von klinischen Rezidiven.

CALiaGold ist die Komplettlösung für die automatisierte quantitative Bestimmung des Calprotectin in menschlichem Stuhl. Der partikelverstärkte turbidimetrische Immunassay (PETIA) beruht auf der Agglutinationsreaktion zwischen antikörperbeschichteten Latexpartikeln und dem Antigen in Lösung. Er kann zusammen mit dem FOB Gold Test auf Ihrem speziellen Stuhlanalysesystem (SENTiFIT 270 oder SENTiFOB Analysesystem) durchgeführt werden.

Die neue Version von CALiaGold bietet eine verbesserte Sensitivität (LoB 3,2 µg/g, LoD 6,1 µg/g, LoQ 18,6 µg/g auf dem SENTiFIT 270), eine längere Röhrchenstabilität (Röhrchenlagerung mehrere Monate bei Raumtemperatur; Proben im Röhrchenpuffer 3 Tage bei bis zu 37 °C oder 14 Tage bei 2–8 °C) sowie eine besser Leistung bei stark konzentrierten Proben (kein Prozoneneffekt bis 6.000 µg/g).

Die Patienten können die Stuhlprobe einfach zu Hause mit dem speziellen CALiaGold-Probenröhrchen nehmen und beim Arzt abgeben oder einsenden. Diese Vorgehensweise ist für das Laborpersonal hygienischer und entlastet es, da die Röhrchen direkt zur Bearbeitung in das spezielle Analysesystem geladen werden können. Zudem kann durch die Probenentnahme zu Hause verhindert werden, dass sich das Calprotectin beim Transport abbaut, da es in der Pufferlösung des Probenröhrchens geschützt ist.

Es wurden mehrere Methodenvergleichsstudien zu CALiaGold veröffentlicht [5-10].

Reizdarmsyndrom und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: die wichtigsten Fakten

Literatur

[1] Lovell RM et al. (2012): Global prevalence of and risk factors for irritable bowel syndrome: a meta-analysis. Clin. Gastroenterol. Hepatol. 10:712–721.

[2] Burisch J et al. (2015): The epidemiology of inflammatory bowel disease. Scandinavian Journal of Gastroenterology 50(8):942–951.

[3] Burisch J et al. (2013): The burden of inflammatory bowel disease in Europe. Journal of Crohn's and Colitis 7:322–337.

[4] Naghavi M et al. (2020): The global, regional, and national burden of inflammatory bowel disease in 195 countries and territories, 1990–2017: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2017. Lancet Gastroenterol Hepatol 5:17–30.

[5] Paparella C et al. (2018): Evaluation of a new assay for the quantitative determination of calprotectin in human feces (CALiaGold). UEG week poster presentation (P1721).

[6] Finazzi S et al. (2018): Comparison between two automated assays for the quantitative determination of fecal calprotectin. ELAS 2018 poster presentation.

[7] Silva B et al. (2019): Method comparison of CALiaGold (a new assay for quantitative determination of fecal calprotectin) and BÜHLMANN fCAL turbo. EuroMedLab 2019 Barcelona poster presentation.

[8] Rasmussen H et al. (2019): Comparison of two automated assays and extraction techniques for analyzing fecal calprotectin. IBD Nordic conference Malmö poster presentation (p11).

[9] Huijgen J et al. (2020): Analytical performance of the CALiaGold Quantitative latex immunoassay for Calprotectin measurement on the SENTiFIT 270 analyzer. NVKC Papendal (P18).

[10] Mérida F et al. (2020): Comparative Study of Three Different Fecal Calprotectin Immunoassays: TriCAL Study. Annals of Clinical & Laboratory Science 50(6):55–60.

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