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Der Malaria-Express

XTRA-ARTIKEL AUSGABE 2/2021

 

Wie der XN-31 die Malariaanalytik im Kölner Labor Dr. Wisplinghoff beschleunigt

Text: Verena Fischer

Das Labor Dr. Wisplinghoff in Köln gibt es seit mehr als 40 Jahren und das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. „Vor allem hat sich der Anteil an Einsendern aus dem Krankenhausbereich erhöht“, erzählt der Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemiker PD Dr. Olav Gressner. „Und seitdem erhalten wir auch häufiger Blutproben mit Malariaverdacht, wodurch die Anforderungen an unsere gezielte Malariadiagnostik gestiegen sind.“

Um dem gerecht zu werden, hat sich das Labor für die Anschaffung des Analysers XN-31 entschieden, der alle Plasmodienarten vollautomatisch erfasst sowie deren Konzentration quantifiziert. „Das ist eine große Erleichterung und wir sparen dadurch viel Zeit“, erklärt der technische Laborleiter Dr. Dennis Hoffmann. PD Dr. Gressner bestätigt: „Das fängt schon bei den Abläufen an. Früher wurden Malariaverdachtsproben zuerst in die Mikrobiologie gebracht. Nun erreichen sie direkt das Zentrallabor, wo der XN-31 steht.“ Der Weg vom Probeneingang bis zur Befundung ist dadurch minimal. „Das ist sehr wichtig, denn Malariaproben haben bei uns höchste Priorität und werden schnellstmöglich analysiert.“

Nicht nur die Logistik, sondern auch der Ausschluss negativer Proben gelingt nun viel schneller: „Bevor wir den XN-31 hatten, mussten Proben immer zuerst über einen dicken Tropfen unter dem Mikroskop untersucht werden. Eine solche Befundung hat knapp 30 Minuten gedauert.“ Mit dem XN-31 ist es nun so, dass innerhalb weniger Sekunden feststeht, ob sich der Malariaverdacht bestätigt oder nicht – eine deutliche Beschleunigung des Workflows. Ein enormer Vorteil ist zudem, dass Malariabefunde nun auch nachts und am Wochenende in kürzester Zeit erstellt werden können. „Das geht jetzt einfach und schnell, ohne dass dafür zwingend spezialisiertes Fachpersonal in der Mikrobiologie vor Ort sein muss“, bestätigt Dr. Hoffmann, der bereits seit 13 Jahren im Labor tätig ist.

Malaria als Urlaubssouvenir

Tatsächlich steigt die Zahl an Malariadiagnosen in Europa, wie das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bestätigt. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht dokumentiert 8.641 gemeldete Fälle in der gesamten EU im Jahr 2019, von denen 99 Prozent bestätigt wurden. In allen Ländern ließ sich ein deutlicher saisonaler Trend beobachten, wobei die Fälle unmittelbar nach den Sommerferien zwischen Juli und September zunahmen. Die meisten Fälle traten in Frankreich auf, gefolgt vom Vereinigten Königreich und Deutschland, wo ein Anstieg um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet wurde.

Auch im Labor Dr. Wisplinghoff gehen besonders viele Proben mit Malariaverdacht nach der Urlaubszeit ein, wenn Reise-rückkehrer aus tropischen Ländern mit grippeartigen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Kopf-, Gliederschmerzen und unregelmäßigen Fieberanfällen ihren Arzt aufsuchen. „Unter den Fällen mit Malariaverdacht ist der Anteil an positiven Proben hoch. Bei etwa zwei Drittel davon lassen sich Plasmodien finden“, bestätigt PD Dr. Gressner. Davon, dass der XN-31 die einzelnen Plasmodienstämme voneinander unterscheiden kann, ist der Labormediziner positiv überrascht. „Davon sind wir bei der Anschaffung nicht ausgegangen, aber auch das erspart uns und unseren Mikrobiologen aufgrund der klareren logistischen Abläufe im Labor noch mehr Zeit.“

Nichts dem Zufall überlassen

Es sind natürlich nicht alle einsendenden Mediziner auf Tropenmedizin spezialisiert, sodass es im Labor auch hin und wieder zu Zufallsbefunden kommt. „Werden bei der manuellen Differenzierung Plasmodien entdeckt, können diese Proben sofort am XN-31 analysiert werden. Dadurch sparen wir viel Zeit bei der manuellen Mikroskopie.“

Gleichzeitig erhalten MTAs, die den Zufallsbefund machen, diagnostische Sicherheit. „Es ist dann in kürzester Zeit klar, ob es wirklich eine Malaria ist und auch, um welchen Erregerstamm es sich handelt.“ Die Experten sind sich einig, dass ein routinemäßiges Screening auf Malaria generell wünschenswert sei. Vor allem, wenn wieder mehr Menschen auf Reisen gehen und Gefahr laufen, von einer Anophelesmücke infiziert zu werden.

Summary

  • Vor allem nach der Urlaubssaison erreichen das Labor Dr. Wisplinghoff in Köln viele Proben mit Malariaverdacht. Hierfür hat das Labor nun den Analyser XN-31 angeschafft
  • Der XN-31 quantifiziert und klassifiziert Plasmodien sekundenschnell. Das spart Zeit und beschleunigt den Workflow

 

Fotoquelle: Jan Fassbender

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